ABC-Inseln ➡️ Das Besondere ⛱️ in der Karibik
Was macht die ABC-Inseln so besonders?
Die ABC-Inseln, das sind Aruba, Bonaire und Curaçao. In geographisch korrekter Reihenfolge müssten sie allerdings ACB-Inseln heißen. Alle drei Inseln gehören geographisch zu den niederländischen Antillen, von denen Sich Aruba jedoch schon vor einiger Zeit abspaltete und nun einen der drei gleichberechtigten Teile des Königreichs der Niederlande bildet. Nur wenige Kilometer von der venezolanischen Küste entfernt, gehören die ABC-Inseln zu den "Inseln unter dem Wind". Bezeichnungen in anderen Sprachen sind: Leeward Islands (engl.),
les sous le vent (frz.), Islas de Sotavento (span.) oder Benedenwindse Eilanden (niederl.). Ihre Lage bestimmt auch maßgeblich das vorherrschende eher trockene Klima und das meist Sonnige Wetter. Der beständige sanft wehende Passatwind verhindert aber eine übermäßige Hitze und schafft angenehme, erträgliche Temperaturen, die sowohl zum Sonnen am Strand als auch für die großzügigen Sport- und Freizeitangebote geeignet sind.
Aruba
Aruba ist mit weniger als 200 Quadratkilometer die kleinste der ABC-Inseln und am nächsten zu Venezuela gelegen. Jedoch besitzt die Insel trotz ihrer geringen Größe anteilsmäßig die längsten und schönsten Strände der ABC-Inseln. Traditionell ist Aruba nur ein Zwischenhalt auf den vielen Kreuzfahrtrouten der Karibik. Bei diesem Zwischenhalt lassen sich schon einige Attraktionen Arubas entdecken, wie beispielsweise die Möglichkeiten für den zollfreien Einkauf in der Haupt- und Hafenstadt Oranjestad, ein Besuch in einem der zahlreichen Spielcasinos, ein Sonnenbad am Strand oder das reichhaltige Nachtleben. Aber es lohnt sich länger als nur für einen Tagesausflug hier zu bleiben.
Oranjestad ist eine kleine, muntere Stadt mit vielen Einkaufsgalerien und Restaurants. Die neuen Häuser ahmen den alten Kolonialstil etwas schrill und bunt nach, was bisweilen aussieht, als sei man in einem karibischen Disneyland. Ein paar alte Häuser zeigen, wie schön sie sein können. Holländische Spuren entdeckt man auf Schritt und Tritt, sei es in den Straßennamen oder im Stadtpark, wo das Denkmal von Königin Wilhelmina in weißem Marmor steht, umweht von der niederländischen Fahne. Aber auch etwas außerhalb in direkter Nachbarschaft zu einem kleinen Vogelschutzgebiet in der original niederländischen Windmühle, die ein Geschäftsmann in Groningen abbauen und auf Aruba unter Palmen wieder aufbauen ließ. Heute wird darin ein Restaurant betrieben.
Nordwestlich von Oranjestad beginnt der zwölf Kilometer lange Hauptstrand der Insel. Ein traumhaft schöner, sauberer Sandstrand, gesäumt von Palmen und Hotels der gehobenen Mittelklasse bis zur absoluten Luxusklasse. Entlang des "Eagle Beach", den europäische Urlauber bevorzugen, reihen Hotels und Apartmentanlagen, die nicht höher als drei bis vier Stockwerke gebaut sind. Am weiter nördlich anschließenden Palm Beach versammeln sich die von amerikanischen Touristen bevorzugten so genannten "High Rise Hotels". Große Hotels internationaler Luxusketten wie Hyatt oder Mariott. Strände und Wasser an der Westküste Arubas sind wegen der Nordost- und Ostwinde sauber und klar. Es gibt zahlreiche Angebote für den Wassersport und verschiedene Tauchstationen sind ebenso vorhanden wie Segel- und Surfschulen.
Die ständigen Passatwinde machen Aruba ideal für Windsurfer. An der Westküste findet man die meisten Windsurfstationen. Im Juni findet dort u. A. die Amateurweltmeisterschaft im Windsurfen statt. Speedfreaks genauso wie Anfänger finden ideale Bedingungen.
Seit Uhrzeiten nutzen verschiedene Arten von Meeresschildkröten Aruba als Nistplatz. Die kilometerlangen Sandstrände an der Westküste sind ihr Nistgebiet, trotz des Tourismus und der damit verbundenen Unruhe und Gefahren. Die Legesaison dauert etwa von März bis September. In dieser Zeit kommen bis zu sechs verschiedene Arten von der Echten Karettschildkröte über die grüne Meeresschildkröte bis zur Lederschildkröte, um ihre Eier in den warmen Sand zu legen.
Einmal gefunden, wird ein Nest umzäunt und mit Informationstafeln ausgestattet. Die Touristen sollen so informiert werden und schwere Jeeps daran gehindert werden, über die Nester zu fahren. Vom Zeitpunkt des Fundes an kann so auch der Moment des Schlüpfens bestimmt werden. Dann sind die Naturschützer zugegen, um den kleinen Schildkröten mit Taschenlampen den Weg zum Meer zu weisen. Denn normalerweise richten sich diese nach dem Licht des Mondes, können aber von den Lichtern der Hotels fehlgeleitet werden. Urlauber, die ein Schildkrötennest entdecken, sind aufgefordert, dies beim Aruba Widecast zu melden.
Aruba verfügt seit Mitte der 90er Jahre über einen PGA-zertifizierten 18-Loch-Golfplatz. Der Golfplatz mit seinem eleganten Clubhaus liegt in exponierter Lage an der Nordwestspitze der Insel mit beidseitigen Ausblicken aufs Meer. Das satte Grün großer Teile der Anlage ist der Bewässerung durch eigens aus Meerwasser aufbereitetes Wasser zu verdanken, eine recht kostspielige Angelegenheit.
Bonaire
Die ruhigste der drei ABC-Inseln ist eindeutig Bonaire. Sie ist die zweitgrößte und mit etwa 15.000 Einwohnern die am dünnsten besiedelte der ABC-Inseln. Touristisch am wenigsten erschlossen, ist die Insel etwas für Aktivurlauber, die sich nichts aus Nachtclubs oder mondänem Strandleben machen. Denn all das gibt es auf Bonaire nicht. Mit kleinen modernen Propellermaschinen der Dutch Caribbean Airline oder anderer Anbieter kommt man in einem halbstündigen Flug von Aruba nach Bonaire. Ein Platz am Fenster lohnt sich, um schon beim Anflug den Korallenring zu sehen, der ganz Bonaire umschließt. Türkisblau leuchtet das flachere Wasser in Strandnähe.
Die Hauptstadt der Insel ist Kralendijk, was übersetzt soviel heißt wie Korallendeich. Der Süden der Insel wird beherrscht von den Salinen und den ausgedehnten Mangrovenwäldern der Lac Bay. Das Herz der Insel ist eher karg, mit weiten Kakteenfeldern und zum Norden hin hügelig. Wilde Ziegen und wilde Esel streifen auf der Insel umher, immer wieder laufen Smaragdeidechsen und Leguane quer über die warmen Straßen, so dass man beim Autofahren ein bisschen aufpassen muss.
Der gesamte Nordteil der Insel ist zum Naturpark erklärt. Hier erhebt sich der mit knapp 250 Metern höchste Berg der Insel. Im Nationalpark findet man u. A. auch verschiedene Flamingokolonien.
Die Bevölkerung Bonaires besteht zum großen Teil aus den Nachfahren der Sklaven, die vor mehr als 300 Jahren von der West Indian Company zur Salzernte nach Bonaire gebracht wurden. Spuren der Sklavenausbeutung kann man im Süden der Insel sehen.
Kralendijk ist eine liebenswerte Inselhauptstadt mit kleinem Hafen, der während der Saison auch von Kreuzfahrtschiffen angesteuert wird. Eine Reihe schöner alter Kolonialhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert machen das Stadtbild unverwechselbar. Dazu gehören u. a. der Gouverneurspalast, heute Sitz des Inselparlaments, das alte Hafenamt, das Fort Oranje und die kleine Markthalle am Hafen, die von Bauern aus Venezuela bewirtschaftet wird.
Am Stadtrand von Kralendijk finden sich verschiedene Apartmentressorts und Hotelanlagen, allesamt sehr dezent in der Architektur.
Taucherparadies nennt sich die Insel und tatsächlich gehören die über 80 Tauchplätze rund um Bonaire zu den schönsten der Karibik. Die meisten Urlauber, die nach Bonaire kommen, tun dies, um zu tauchen. Seit ende der 70er Jahre steht der gesamte Korallenring um Bonaire unter strengem Naturschutz. Es darf nicht mit Handschuhen getaucht werden, die Korallen sind absolutes Tabu für Taucher. Allein 60 dieser Tauchplätze sind leicht vom Ufer aus erreichbar, so dass man auch ganz ohne Bootstauchgänge auskommen kann. Auch zum Schnorcheln sind viele Stellen ideal, weil sich auch im seichteren Wasser schon die tropischen Fische tummeln.
Um über die Insel zu den Tauchplätzen zu gelangen, bedarf es allerdings eines Mietwagens.
Vor allem Salz hatte die Kolonialherren nach Bonaire gelockt. Im Süden der Insel werden noch immer ausgedehnte Salzfelder bewirtschaftet. Das Salz auf Bonaire ist besonders rein und bildet große Kristalle. Heute betreibt die Cargill Salt Company den Salzabbau. Das Produkt wird vor allem in die USA für den industriellen Gebrauch exportiert.
Zur Zeit der Sklaverei, die hier erst in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts aufgehoben wurde, mussten die aus Afrika verschleppten Sklaven mit bloßen Händen und Füßen in den beißenden Salzfeldern arbeiten. Heute sind noch die kleinen Häuschen zu sehen, die den Sklaven während der Arbeitswoche als Unterschlupf dienten. Sie sind als historisches Zeugnis bewahrt worden.
Im Norden der Insel findet man das Eingangstor zum Washington Slagbaai Nationalpark. Im Park findet man beeindruckende Landschaften, so die Ostküste mit der Suplador genannten Stelle in der Steilküste, an der die wilden Wellen der karibischen See hoch spritzen und pfeifende Töne von sich geben. Auch einsame Bade- und Tauchbuchten findet man im Nationalpark, die aber erst an der Westseite, denn die Ost- und Nordseite der Insel sind zu gefährlich zum Schwimmen. Am Pos Mangel, einer kleinen Wasserstelle im Innern des Parks, kann man mit etwas Glück Leguane sehen. Die meisten Flamingos findet man in der Salina Slagbaai oder am Gotomeer.
Ein ganz besonderes Erlebnis ist eine Kanutour durch die Mangrovenwälder der im Süden der Insel gelegenen Lac Bay. Das Wasser ist zum Teil nur hüfthoch, kristallklar, und man kann die Schwärme von Jungfischen, die hier aufwachsen, vom Kanu aus beobachten. Auch Pelikane und Schneereiher kann man entdecken.
Curaçao
Curaçao ist mit ihren rund 170.000 Einwohnern und über 440 Quadratmetern Fläche die größte und wohlhabendste Insel der Niederländischen Antillen.
Der große Reiz Curaçaos liegt in der Vielfalt der Insel. In Willemstad mit seinen circa 49.000 Einwohnern und seinen historischen niederländisch-karibischen Bauten kann man städtisches Flair genießen und in die Kolonialgeschichte eintauchen. Außerhalb trifft man überall auf die alten Landsitze der Plantagenbesitzer. Zum Teil kann man sie besichtigen, andere wiederum beherbergen Restaurants oder Bed&Breakfast-Unterkünfte.
Die Landschaft Curaçaos ist reizvoll und abwechslungsreich. Das trockene Klima prägt die Insel mit Agaven, Dornsträuchern und meterhohen Kakteen. Im Westen findet man schöne Buchten und Badestrände sowie kleine Dörfer, wo man zu vernünftigen Preisen frischen Fisch genießen kann. Die Ostseite der Insel ist rau und wild. Höchste Erhebung ist mit über 370 Metern der Sint Christoffel. Um ihn herum liegt ein Nationalpark liegt, den man wandernd, zu Pferd oder mit dem Jeep erkunden kann. Für den Bade- und Tauchurlaub bietet Curaçao genügend Strände und Tauchplätze, die mit zu den schönsten der Karibik zählen. Die Tauchplätze lassen sich von der Qualität her mit Tauchplätzen in Thailand vergleichen.
Die Inselhauptstadt, Willemstad ist durch die in den Binnenhafen führende Sint Annabaai (St. Anna Bucht) in zwei Stadtteile geteilt. Der historisch ältere ist Punda, noch spannender ist Otrobanda. Eine auf Pontons schwimmende Brücke, verbindet die Stadtteile für Fußgänger. Autos überqueren die Sint Annabaai auf der über 50 Meter hohen Koningin Juliana-Brug. Wegen des holländischen Charakters seiner bunten Giebelhäuser wird Willemstad auch das "Amsterdam der Karibik" genannt. Die von Kolonialarchitektur geprägte Altstadt von Willemstad, wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Der Likör gleichen Namens hat die Insel Curaçao berühmt gemacht. Da der Name einer Insel nicht zu schützen ist, gibt es außerhalb der Insel Hersteller, die den blauen, orangefarbenen, weißen oder grünen Likör herstellen und sicherlich auch mehr verkaufen als die einzige Destille auf der Insel. Erst Mitte des 18. Jahrhunderts kam ein Apotheker auf die Idee, aus den Pomeranzenschalen ein ätherisches Öl herzustellen. Daraus entstanden Liköre für den Hausgebrauch. Die Familie Senior entwickelte ein Verfahren, das größere Mengen zuließ, und produziert bis heute das berühmteste Inselgetränk. In sechs verschiedenen Farben ist der Curaçao zu bekommen, der Geschmack bleibt aber bei allen identisch. Die Destille am Rand von Willemstad kann man besuchen und dort auch den Likör probieren und kaufen.